Investitionen
Multimediale Schulbibliothek reloaded

Die multimediale Schulbibliothek ist Medien-, Informations-, Lese-, Lern-
und Unterrichtszentrum unserer Schule. Für die erfolgreiche Arbeit und
das ständige Funktionieren verantwortlich waren auch in diesem Schuljahr:
• die großzügigen Öffnungszeiten (an Schultagen täglich von 7:30 Uhr
bis 16:50 Uhr),
• der topaktuelle Medienbestand,
• die laufende Betreuung der IKT-Ausstattung durch den Kustos für
Informatik, Mag. Markus Binder,
• die originellen Dekorationsideen von Mag. Claudia Nöbauer,
• die Einsatzfreude der Schüler/innenbibliothekare Theresia Dangl (8A),
Gerald Tschuden (7C), Verena Dangl, Stefanie Neumeister, Jasmin
Schraml, Katrin Fohringer (alle 4A) und Nina Höbinger (1B),
• die Mitarbeit der Kustoden und der Kolleginnen und Kollegen des
Lehrkörpers, die am Bibliotheksleben mitwirkten,
• die gute Zusammenarbeit mit unserer Sekretärin, Margit Haslinger,
und
• die zuverlässigen Lieferungen der Buchhandlung Spazierer.
Momentan werden durch das Bibliotheksprogramm LITTERA circa 12.700 Medien verwaltet, die Entlehnzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um 2,5% gestiegen, die Sammlung der Klassenlesetexte wurde großzügig ausgebaut, nicht zuletzt auch durch den Ankauf englischer Texte in Klassenstärke. Die Gelegenheit, die Angebote unserer Bibliothek kennen zu lernen, nutzten viele Besucher am Tag der offenen Tür, an dem sowohl die Präsentation der Medien als auch die speziell für diesen Anlass eingerichtete Lesezeichen- Werkstatt großen Gefallen fanden.
Die Leitung der multimedialen Schulbibliothek erforderte auch in diesem Schuljahr nicht nur viel Arbeit und Engagement, sondern bot auch genug Anlass zu Freude und Innovation. Daher waren bereits heuer die ab dem Schuljahr 2013/14 geltenden Bestimmungen für die neue Reifeprüfung Anlass für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Schulbibliothek. Das Projekt »FIT für die VWA«, das die Schüler/innen der sechsten Klassen (10. Schulstufe) auf das Schreiben einer vorwissenschaftlichen Arbeit vor- bereiten soll, wurde erstmals umgesetzt. An den vier Modulen »Science«, »Suchen«, »Schreiben« und »Setzen« nahmen 35 Schüler/innen teil. Das sind ca. 83% des Jahrgangs, der diese Arbeit möglicherweise zum ersten Mal schreiben wird.
Mag. Dr. Manfred Wimmer übernahm den ersten Teil des Projekts, in dem Fragen nach Wissen und Wissenschaft ebenso im Vordergrund standen wie die unterschiedlichen Methoden einzelner Wissenschaftsbereiche. Ich selbst betreute die folgenden beiden Module. »Suchen« zeigte Schüler- innen und Schülern die vielen Bereiche auf, in denen Themen gefunden, wie diese eingegrenzt und präzisiert werden können, wie schließlich die entsprechende Forschungsfrage formuliert werden soll. Einen wichtigen Teil nahm das Zitieren als unabdingbare Technik wissenschaftlichen Ar- beitens ein. Besonders interessant erwies sich in der Folge die Literatur- recherche sowohl in der Schulbibliothek als auch in den Online-Katalogen wissenschaftlicher Bibliotheken, die mit Hilfe von Verlinkungen auf der für unsere Bibliothek neu erstellten Schulbibliothekhomepage (Link siehe Randspalte) einfach zu erreichen sind. Die Informationen von Frau Elisabeth Fuchs über die Angebote der Niederösterreichischen Landesbibliothek mit dem Service ihrer Außenstelle an der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya rundeten den zweiten Teil des Projekts ab.
Alle Kursteilnehmer/innen erprobten ihr in diesem Modul erworbenes Wissen am WebQuest »Suchen und finden«.
Im Modul »Schreiben« wurden einzelne Textteile (Abstract, Erwartungs- horizont, Vorwort, Einleitung etc.) in Aufbau und formaler Gestaltung besprochen. Danach stand im Vordergrund die Arbeit an Texten, die nach der Lesetechnik SQ3R gegliedert, hinterfragt und schließlich exzerpiert wurden.
Mag. Markus Binder übernahm das abschließende Modul »Setzen«, durch das den Schülerinnen und Schülern in besonderer Weise sowohl das Ar- beiten mit Formatvorlagen, Dokumentorganisation und Verweisen als auch Aufbau und die wesentlichen Bestandteile einer gelungenen Präsentation näher gebracht wurden. Auch die Zitation, die mit Hilfe diverser Schreibpro- gramme möglich ist, wurde thematisiert.
Besonders wichtig war für uns Kursleiter die Vermittlung redlichen wis- senschaftlichen Arbeitens, durch das absichtlich und nachvollziehbar neues Wissen erzeugt wird. Dazu gehört die Beherrschung vielfältiger Arbeitstech- niken ebenso wie die Bereitschaft zum Eintritt in einen wissenschaftlichen Diskurs und zu lebenslangem Lernen. Auch die Problematik von Plagiaten und des Ghostwritings wurde aufgezeigt und lebhaft diskutiert. Von den Schülerinnen und Schülern wurden die in der Übung durchgeführten Arbeiten in Form eines Prozessportfolios dokumentiert.
Nach Abschluss des Projekts »FIT für die VWA« kann festgehalten werden, dass die teilnehmenden Schüler/innen und Schüler während des gesamten Arbeitsverlaufs äußerst motiviert und interessiert waren. Das zeigte sich einerseits an der regelmäßigen Teilnahme an den Übungseinheiten, ander- erseits an der regen und lebendigen Mitarbeit (viele Fragen, Einfordern von Übungsphasen etc.), die in dieser Form im Regelunterricht durchaus wünschenswert wäre.
Förderlich dafür waren zweifellos die unterschiedlichen offenen Arbeits- formen, die gewählt wurden (Gruppenarbeit, Partnernarbeit, Einzelarbeit), aber auch die Abwechslung in der Darbietung, die durch die drei Betreuer gegeben war.
Nicht verschwiegen werden soll aber auch, dass bestimmte Fertigkeiten noch besonderer Übung und Vertiefung bedürfen: In allen Unterrichtsfächern sollte künftig bewusst Zeit zum Exzerpieren, sachlichen Schreiben und Argumentieren zur Verfügung stehen. Der kontinuierliche und koordinierte Aufbau dieser Kompetenzen erfordert, damit diese nachhaltig sein können, noch weitere Schritte der Schulentwicklung. Die Kenntnisse und Techniken, die zum Verfassen einer (vor)wissenschaftlichen Arbeit nötig sind – von der Planung bis zur Abgabe – verschaffen den Schülerinnen und Schülern ein großes Maß an Projektkompetenz, die nicht nur für den Einstieg in ein fortführendes Studium, sondern für jede andere Berufslaufbahn hilfreich und nützlich ist.
Die Auswertung der Fragebögen der Schülerinnen und Schüler am Ende des Projekts ergab, dass dieses von IMST (Innovationen machen Schulen Top) geförderte Projekt außerordentlich positiv aufgenommen worden war. Das gibt nicht nur Anlass zur Freude, sondern ist Auftrag, auch für die künftigen sechsten Klassen diese Übung anzubieten.
Mit Beginn des Schuljahres 2012/13 ist in der Organisation der Schulbib- liothek wöchentlich ein Nachmittag ausschließlich für Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen vorgesehen, die in dieser Zeit nicht nur Zu- gang zu allen Medien haben, sondern auch recherchieren, ungestört ihre Abschlussarbeiten verfassen und die Möglichkeit eines Coachings nützen können.
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