Unterwegs

Besuch bei der Klaviermanufaktur Bösendorfer in Wiener Neustadt

Mag. Bernhard Jäger – 24.5.2018 – 5 Fotos – 705 Aufrufe

 

Am 18. Mai 2018 hatten die Schüler der 5C mit ihrem Musiklehrer Bernhard Jäger die Möglichkeit, sich einen Einblick in die Herstellung der weltweit renommierten Klaviere der Firma Bösendorfer zu verschaffen. Vom Holzlagerplatz bis zum fertigen Flügel zeigten und erklärten Monika Schwarz und Pascal Siegl – die Schüler wurden in zwei Gruppen aufgeteilt – die einzelnen Arbeitsschritte bei der Entstehung der wertvollen Instrumente.

Obwohl in der 1828 von Ignaz Bösendorfer in Wien gegründeten und seit 2008 zur Yamaha-Corporation gehörenden Klaviermanufaktur längst auch computergesteuerte Bearbeitungsmaschinen eingesetzt werden, besteht der Großteil der Produktion nach wie vor aus Handarbeit, sodass die Bezeichnung »Manufaktur« bis in die Gegenwart berechtigt ist. Die bei der Arbeit geforderte höchste Präzision sowie die lange Entstehungszeit – bis zum fertigen Instrument dauert es etwa ein Jahr – finden auch im Preis der Instrumente ihren Niederschlag. So kosten die größeren Flügel mit den Längen 225cm, 280cm und 290cm (Modell »Imperial«) weit über 100 000 Euro, der »Imperial« derzeit etwa 170 000 Euro. Bei Sondermodellen kann der Preis noch um einige 100 000 (hunderttausend!) Euro steigen. Da nehmen sich 60 000 Euro für das kleinste Flügel – Modell »155 Mignon« geradezu bescheiden aus. Der Großteil der jährlich etwa 300 produzierten Instrumente geht in den Export.

Neben den großen Komponisten, Dirigenten und Instrumentalsolisten, den Wiener Philharmonikern und den Wiener Sängerknaben ist die Firma Bösendorfer ein nicht wegzudenkender Bestandteil österreichischer Musiktradition und -kultur auf höchstem Niveau. Ist auch »der Bösendorfer« ein Instrument der Spitzenklasse – eines hat er mit allen anderen Klavieren gemeinsam: Er spielt nicht von alleine, sondern ist nur Vermittler der musikalisch-pianistischen Fähigkeiten des Interpreten.

Am Ende der Führung konnten die Schüler im Ausstellungsraum die Instrumente ausprobieren und sich selbst einen Eindruck über deren wunderbaren Klang (und wunderbare Optik) verschaffen. Bernhard Jäger spielte abschließend mit seiner ehemaligen Studienkollegin Claudia Kirnbauer aus Wiener Neustadt auf dem Flügel 280 VC (Vienna Concert) Werke von Astor Piazzolla und Fazil Say in Bearbeitungen für Klavier zu vier Händen.

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