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Distance learning während der Corona-Schulschließungen – Learning by doing für alle Beteiligten

Mag. Eva Liebhart – 18.4.2020 – 1 Foto – 878 Aufrufe

 

Die Schließung der Schulen wegen Covid-19 traf uns alle wie der Blitz. Mit extrem kurzer Vorlaufzeit wurden noch Arbeitsaufträge zusammengeschrieben und ausgeteilt. Die E-Mail-Adressen der Schülerinnen und Schüler wurden noch schnell eingesammelt, da keiner mit Sicherheit sagen konnte, wann wir einander wiedersehen würden. Dann der erste Tag, an dem die Schule leer blieb… Fast stündlich neue Informationen zur Situation und schon bald stand fest, dass die Schulschließung bis weit nach Ostern dauern würde.

Inzwischen im Home-Office: Bereits nach kurzer Zeit trudeln die ersten erledigten Arbeitsaufträge per E-Mail ein und bei mehreren Klassen war das Chaos im Posteingang bald perfekt. So konnte das nicht weitergehen…

Da einige von uns Klassenvorständen bereits seit vorigem beziehungsweise seit heurigem Schuljahr verstärkt die Mitteilungs-App SchoolFox verwenden, war zumindest die Kommunikation mit den Eltern nach wie vor einfach und ohne Komplikationen möglich. In Krisenzeiten wie diesen ist es natürlich sehr wichtig und beruhigend für die Eltern und unser Lehrpersonal, dass bei Problemen oder Fragen schnell und unkompliziert Kontakt aufgenommen werden kann.

Aber da sind ja noch die Hausübungen, die sich im Posteingang häufen… Wir Anglistinnen haben schon seit langem eine eigene WhatsApp-Gruppe, die uns in erster Linie zum fachlichen Austausch dient, aber doch auch immer wieder die Funktion einer Selbsthilfegruppe erfüllt. Also mal nachfragen, wie die anderen das mit den Hausübungen handhaben. »Ich finde Teams cool«, »Yeeess, total fan of Teams!« Bitte was ist Teams? Aha, ein »virtuelles Klassenzimmer«, das vom Aufgabenmanagement bis zur Live-Konferenz alles und noch mehr bietet. Und was findet man im Internet? Microsoft bietet ab sofort zweimal täglich Live-Sprechstunden zur Verwendung von Teams, OneNote, Flipgrid und noch vielem mehr an. Gut, dann nützen wir diese Home-Office-Zeit gleich mal sinnvoll zur Fortbildung. Schon nach den ersten Erklärungen war es um mich geschehen. Microsoft Teams ist unkompliziert und einfach zu handhaben. Das Anlegen der Klassen funktioniert innerhalb weniger Minuten und die Anwendung ist zum größten Teil selbsterklärend. Auch die Schülerinnen und Schüler schafften es innerhalb kürzester Zeit, sich bei Teams anzumelden und ihre Hausaufgaben dort abzugeben. Gut, somit sind die Hausübungen unter Kontrolle, alles ist fein säuberlich nach Klasse sortiert und kann ohne großen Aufwand korrigiert und zurückgegeben werden. An dieser Stelle auch ein riesengroßes Dankeschön an Claudia Wanko, unseren guten »IT-Geist«, die unsere unzähligen Startschwierigkeiten immer innerhalb kürzester Zeit aus der Welt schaffen konnte.

Aber wie geht es nach Ostern weiter? Mit der Pressekonferenz am 8. April wurde klar, dass das »Distance Learning« voraussichtlich noch bis Mitte Mai weitergeführt werden muss. Kein Problem mit Teams und den vielen Möglichkeiten, die es bietet. Die Arbeitsaufträge können unkompliziert und einfach zusammengestellt, geplant und freigeschalten werden. Mit der Chatfunktion können Schülerinnen und Schüler sofort mit der Lehrkraft Kontakt aufnehmen, wenn gewünscht, kann auch eine Live-Unterhaltung geführt werden. Als Englischlehrerin ist mir natürlich auch das Sprechen extrem wichtig. Damit dies nicht zu kurz kommt, können die Schülerinnen und Schüler im integrierten Kursnotizbuch schnell und unkompliziert eine Audioaufnahme erstellen. So können wirklich alle skills geübt werden. Die unendlichen Möglichkeiten vom Kursnotizbuch faszinieren mich immer noch und werden von mir auch in Zukunft noch intensiver ausgeschöpft werden.

Das Positive an dieser Zeit ist, dass viele von uns sich jetzt mit den verschiedenen Möglichkeiten von digitalem Lernen auseinandersetzen »müssen« und wirklich Unglaubliches in extrem kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben. Alles, was wir jetzt an Wissen gewonnen haben, wird sicherlich in der Zukunft nützlich sein und auch in der Zeit nach Covid-19 weiter im Unter­richt verwendet werden.

Trotz aller Begeisterung für die Möglichkeiten, »Distance Learning« zu gestalten, fehlt der persönliche Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern schon sehr. »Virtual teaching will never replace the love, the laughs, the learning, the smiles on students‹ faces, the ‹aha‹ moments that happen in an actual classroom. – The quarantine isn’t a break for teachers and students… It’s a heartbreak.« (Quelle: Bored Teachers Instagram)

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