Unterwegs
Gymnasiasten bei Komponistenworkshop in Wien
Am 12. 4. 2000 hatten die Schüler/innen der 7. Klasse (Fach Musikerziehung) die Gelegenheit, Werke eines zeitgenössischen Komponisten, exklusiv vom Urheber selbst gespielt und erklärt, kennenzulernen. Man brach in aller Frühe auf, denn um 9.45 Uhr erwartete man die Gymnasiasten im Veranstaltungssaal der Nationalbibliothek in der Wiener Hofburg. Das Institut für österreichische Musikdokumentationen hatte den Musiker und Maler Wolfgang Seierl eingeladen, seine Arbeiten einem jugendlichen Publikum näherzubringen.
Instrumente, verschiedene Wiedergabegeräte, Partituren, Gedrucktes und
Handschriftliches, bereits erschienenes Dokumentationsmaterial über den
Komponisten und Maler waren vorbereitet. Es war natürlich ein ganz besonderes
Erlebnis, in handgeschriebenen Originalnoten mit der vorgespielten
Orchestermusik mitlesen zu dürfen. Der Begründer des Komponistenforums
Mittersill, Inhaber mehrerer Diplome verschiedenster Ausbildungsinstitute und
zahlreicher Auszeichnungen und Preise, ist auch selbst ein hervorragender
Gitarrist, was er an zwei sehr unterschiedlichen Eigenkompositionen
eindrucksvoll demonstrierte.
Zwischen den Stücken, deren Entstehung und Machart der 1955 geborene Komponist
erläuterte, hatten die Jugendlichen Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen. Der
sensible Künstler ging ehrlich und sehr animiert auf alle Schülerfragen ein
und es war schade, dass nach zweistündiger Begegnung mit dieser
kosmopolitischen Persönlichkeit um 12.00 Uhr bereits der nächste Programmpunkt
anstand, nämlich eine Führung im Prunksaal der Nationalbibliothek. Anschließend
sahen die Schüler wohl zum ersten Mal Handschriften großer Komponisten in der
Musiksammlung der Nationalbibliothek in der Albertina. Dieses Archiv
wertvollsten Kulturguts hat sich zu einer modernen wissenschaftlichen
Gebrauchsbibliothek entwickelt, das allen Interessierten offensteht.
Nach einer Verschnaufspause fand man sich im Schönberg-Center wieder, wo ja bei der laufenden Ausstellung über die Maler Kandinsky und andere russische Avantgardisten ein enger Zusammenhang zwischen Musik und Malerei studiert hat und in einer Klang-Installation in einer Salzburger Galerie realisiert.
Schülerkonzert von ACCENTUS am 21. 3. 2000 im Stadtsaal Waidhofen
Selten zu hörende Musik bekamen die Schüler/innen der 2.-5.Klassen am Dienstag, dem 21.3.2000, vom Ensemble für Alte Musik ACCENTUS geboten. In für seine Schüler ungewohnte Funktion erklärte der Leiter des Ensembles, ansonsten Biologielehrer an unserem Gymnasium, Mag. Thomas Wimmer, die Klangwelt der Sephardim, jener im Mittelalter in Spanien ansässigen Juden, die im Jahre 1492 per Dekret aus dem Land vertrieben wurden.
Doch nicht nur Geschichtliches, auch über die Tonsysteme und die Instrumente und deren Spielweise erfuhr man viel Wissenswertes. Vor allem aber wurden hinreißend musiziert. Das perfekte Zusammenspiel und eine alle Musiker einschließende Spielfreude machten das Konzert zu einem unverwechselbaren Erlebnis. Vor allem der virtuose Flötist und der unglaublich lockere Schlagzeuger begeisterten die jugendlichen Zuhörer. Besondere Erwähnung verdient auch die ausgezeichnete Sängerin, die sowohl die zahlreichen Verzierungen im mikrotonalen Bereich als auch schwierig zu intonierende Stücke, etwa das mit dem Brummtopf, mühelos und einfühlsam vortrug.
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