Personelles
»Auch wenn ich ernst schaue, lächle ich innerlich.« – Hofrat Dr. Harald Hubatschke tritt in den Ruhestand

Mit 31. August 2014 geht die längste Amtszeit eines Schulleiters am Gymnasium Waidhofen an der Thaya zu Ende – nach etwas mehr als 23 Jahren tritt Hofrat Mag. Dr. Harald Hubatschke in den Ruhestand. Seit dem 1. August 1991 war er unser Direktor.
Biographisches
Harald Hubatschke wurde am 18. Februar 1950 in Groß-Siegharts geboren. 1953 zog seine Familie nach Waidhofen an der Thaya, wo er die Volksschule und das BRG besuchte und im Mai 1968 seine Reifeprüfung ablegte. Im Anschluss daran leistete er seinen Präsenzdienst als Einjährig-Freiwilliger beim Österreichischen Bundesheer ab, wo er im Rahmen seiner Offiziersaus- bildung schließlich den Dienstgrad eines Oberstleutnants der Miliz sowie eine Funktion im Regimentskommando der Zone Wald- und Weinviertel erlangte. Er ist bis heute Verbindungsoffizier des Militärkommandos Nie- derösterreich.
Ab 1969 studierte er in Wien Geschichte, Deutsche Philologie und Rechtswissenschaften und arbeitete drei Jahre lang an einer groß angelegten Dissertation (6 Bände) über den geheimen diplomatischen Chiffrendienst in Österreich. Der Promotion zum Dr. phil. im Jahr 1975 folgten die Ablegung der Lehramtsprüfungen und die Sponsion zum Magister der Philosophie. Ab dem Schuljahr 1975/76 unterrichtete Harald Hubatschke die Fächer Deutsch, Geschichte, Literatur, Musikerziehung sowie Politische Bildung und Rechtskunde am Gymnasium Horn.
Viele Jahre hindurch war er Vorsitzender der Personalvertretung und gewerkschaftlicher Gremien in seiner damaligen Schule und auf Landesebene, von 1987 bis 1991 schließlich auch Mitglied des Zentralausschusses für Bundeslehrer an Ahs beim Unterrichtsministerium. Sein nebenberufliches Studium der Rechtswissenschaften kam ihm bei der Tätigkeit als Experte für Dienst- und Schulrechtsfragen in der bundesweiten Standesvertretung der AHS-Lehrer sehr zugute.
Daneben zeichnete sich HR Mag. Dr. Harald Hubatschke immer durch großes öffentliches Engagement aus, er arbeitete in zahlreichen Organisationen und Vereinen in Vorstands- und Leitungspositionen mit und bekleidete viele Jahre lang öffentliche Funktionen als Mitglied des Gemeinderates der Stadtgemeinde Horn. Unter anderem wirkte er fünf Jahre lang als Horner Umweltgemeinderat, in dessen Funktion er zum Umweltrecht publizierte.
An wissenschaftlichen Publikationen veröffentlichte Hofrat Hubatschke fachliche und methodisch-didaktische Beiträge in Zeitschriften und Jahresberichten sowie Abhandlungen zu sprachwissenschaftlichen, historischen und juridischen Themen. Nicht zuletzt war er 30 Jahre lang Jahre Autor des alljährlich erscheinenden Lehrerhandbuchs, das zahlreichen Kollegen in schulrechtlichen Belangen ein unentbehrlicher, stets aktueller Ratgeber geworden ist.
Der »private« Harald Hubatschke ist seit 1977 mit Dir. OStR Mag. Eva Hubatschke verheiratet, die nun zeitgleich mit ihrem Gatten als Direktorin des Bundesschülerheims in Horn und Professorin am Gymnasium Horn in den Ruhestand tritt. Der Ehe entstammen Tochter Cornelia und Sohn Christoph.
Der Direktor
Seit dem Jahr 1991 nun ist Harald Hubatschke Direktor des Gymnasiums Waidhofen an der Thaya. In einer historisch ungewöhnlichen Konstellation folgte er seinem früheren Klassenvorstand, Hr Mag. Franz Newald, nach und erwies sich in seiner Amtszeit einerseits als Förderer von Neuem, andererseits als Bewahrer von Bewährtem, der mit Ruhe und Autorität, Behutsamkeit und Großzügigkeit, außerordentlichem Fleiß und enormem Arbeitsaufwand sein Amt ausübte. Er sah sich, wie er oft betonte, als »Primus inter pares« und versuchte stets, seine Hand schützend und helfend über seine Mitarbeiter zu halten. Er zollte ihren Leistungen Anerkennung und ließ ihnen im Vertrauen auf ihre Kompetenz in ihrer Arbeit freie Hand. Ohne zu übertreiben, kann man behaupten, in unserer Schule herrsche eine friedliche, ruhige Atmosphäre gegenseitigen Respekts, in der sich Schüler wie Lehrer wohlfühlen können.
Was hat sich nun in den 23 Jahren der Amtszeit Harald Hubatschkes ver- ändert? Einerseits fanden wichtige Umstrukturierungen in der Schulorga- nisation statt, darunter fallen die deutlichen Stundenreduktionen in Ober- und Unterstufe seit 2003/04, die Fünf-Tage-Woche ebenfalls seit 2003/04, die 3. Klasse Gymnasium mit Französisch statt Latein seit 2007/08, die laufende Oberstufen- und Maturareform sowie auch die Erweiterung des Sprachangebots mit Spanisch.
Die unter HR Hubatschke neu eingeführte Teilnahme an verschiedensten Testungen brachte Spitzenergebnisse für das Gymnasium Waidhofen an der Thaya: Baseline 2009, Pisa 2009, Bildungsstandardüberprüfung M8 (Mathematik) 2012, Bildungsstandardüberprüfung E8 (Englisch) 2013. Besonders die Baseline-Überprüfung durch das Bifie 2009 ist aus unserer Sicht hervorzuheben, wo unsere Schule in den Hauptfächern Ergebnisse erzielte, die weit über dem österreichweiten Ahs-Durchschnitt lagen.
Doch auch innerschulisch prägte Direktor Hubatschke unser Gymnasium in seiner Amtszeit in vielerlei Hinsicht: Unverwechselbar machte unsere Schule die einzigartige künstlerische Gestaltung, die der außerordentlich guten Zusammenarbeit mit OStR Mag. Franz Part zu verdanken ist. Es kam zur Neugestaltung beider Turnsäle, des Biologiesaals, der (nunmehr multimedialen) Schulbibliothek und der Informatiksäle. Auch der Onlineauftritt unseres Gymnasiums mit der von Mag. Markus Binder gestalteten und betreuten Homepage und die neue It-Ausstattung suchen ihresgleichen.
Nach außen hin repräsentierte Hr Hubatschke unsere Schule bei zahllosen öffentlichen Anlässen. Darüber hinaus fällt auch eine völlig neue Art der Außenrepräsentation mit einem beständig umfassender werdenden interaktiven Jahresbericht, der bereits erwähnten Schulhomepage, einer engen Zusammenarbeit mit der Regionalpresse und mit benachbarten Schulen in die Amtszeit Harald Hubatschkes.
Sprachreisen und Auslandsexkursionen wurden zum schulischen Alltag, das Medienaufkommen in allen Unterrichtsfächern vervielfachte sich, und unter umsichtiger Verwaltung der Finanzen gelang Direktor Hubatschke die Aufrechterhaltung eines breiten Angebots von Unverbindlichen Übungen trotz einer zum Teil widrigen Budgetsituation, in der der Ahs schmerzhaft der Sparstift angesetzt wurde. Stets hatte er ein offenes Ohr für alle Kustoden und gewährte Unterstützung in finanziellen Belangen bei der Beschaffung von Unterrichtmitteln aller Art. Außerdem unterstützte Direktor Hubatschke viele Ideen der Schülervertretung großzügig (Automaten, Talentewettbewerb vor Weihnachten, Sportfeste, Projekttage am Schulschluss, Punschhütte etc.).
Der Lehrer
In all den Jahren seiner Tätigkeit in den verschiedensten Funktionen hat Direktor Hofrat Mag. Dr. Harald Hubatschke immer unterrichtet, und 16 Jahre lang war er auch als Erzieher am Bundeskonvikt Horn tätig. Er war ein strenger Lehrer der »alten Schule«, der großen Wert auf die solide Beherrschung (nicht nur) der Grundlagen etwa in Rechtschreibung, Grammatik und Literaturkunde legte und seinen Schülern ein großes Faktenwissen angedeihen ließ. Die große Gewissenhaftigkeit und Präzision, mit der er seine Aufgaben erledigte, forderte er mit Erfolg auch von seinen Schülerinnen und Schülern ein und honorierte, getreu seinen Prinzipien, ihre Leistungen.
Abschied
Hofrat Hubatschke wird uns mit seiner Bereitschaft zu bedingungslosem Engagement auf allen Ebenen in bester Erinnerung bleiben. Wir wünschen ihm für seinen nächsten Lebensabschnitt viel Freude im privaten, familiären Bereich – er ist ja bereits stolzer Opa –, Gesundheit, und dass ihm die intellektuelle Beschäftigung mit seinen Fächern weiterhin so große Befriedigung bereiten möge. Und wir werden uns freuen, ihn oft als Gast in seiner–unserer schönen Schule, deren Geist, Atmosphäre und Kreativität er so maßgeblich gestaltet hat, begrüßen zu dürfen.
Das Kollegium sagt: Danke, lieber Herr Hofrat!
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