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»The Armed Man: Mass for Peace« – ein Rückblick

OStR Mag. Ursula Preis – 13.5.2016 – 55 Fotos – 785 Aufrufe

 

Am 10. April 2016 führten der Kammerchor Albert Reiter, ein Chor und ein Orchester aus ehemaligen und gegenwärtigen Lehrern, Eltern und Schülern des Gym­na­siums unter der Leitung von Ursula Preis das Oratorium »The Armed Man: A Mass for Peace« in der Stadtpfarrkirche Waid­ho­fen an der Thaya auf.

Zuhörerreaktionen

»Schweigen, dann tosender Applaus, viel Lob: …toller Chor, …fantastische Musiker, … großartige Solisten, …unglaubliche Wirkung,… ein einmaliges Erlebnis, …so etwas in Waid­ho­fen noch nicht erlebt, …beeindruckend… Vielen Dank für das ergreifende Oratorium von Jenkins.«

»Abgesehen davon, dass ich dir (euch) herzlich gratulieren möchte zu dem gelungenen Projekt, macht das Werk betroffen und nachdenklich.«

»Es passt genau in unsere Zeit und symbolisiert den Wahnsinn, der in der Welt herrscht.«

»Ich habe den halben Heimweg geweint vor Ergriffenheit.«

»Ein Bewusstwerdungsprozess muss unser aller Leben völlig wachrütteln und bewegen, um mehr denn je über die Entwicklung unserer Zukunft nachzudenken. Ich wünsche uns, dass es gelingt, mit Hilfe der spirituellen Kräfte und des gemeinsamen musikalischen Dialogs, die tausend Jahre des Friedens einzuläuten!«

Mitwirkende

Chor: Kammerchor Albert Reiter (Elisabeth Adamowitsch, Christa Göd, Corina Prohaska, Helga Reiter, Katharina Tschakert, Ilse Bernhard, Eva Bernhard, Christiane Oberleitner, Betina Pichler, Sylvia Puchinger, Heidrun Tschakert, Herbert Gaar, Ulrike Hassler, Kurt Reiter, Paul Schlosser, Gerhard Adamowitsch, Roman Bernhard, Stephan Göd, Dorian Puchinger, Bernhard Reiter, Dominik Riedel, Bernhard Schaefer), Projektchor Gym­na­sium (Andrea Berger, Kathrin Berger, Melitta Biedermann, Elisabeth Bogg-Weltzl, Annika Bogg, Nicola Bogg, Claudia Hartl, Vera Hirsch, Angelina Huber, Renate Kopitschek, Bettina Ledwinka, Andrea Neuwirth, Leonie Noé-Nordberg, Claudia Nöbauer, Alexandra Rauscher, Elisabeth Rauscher, Stephanie Rauscher, Anita Steininger, Lilith Unger, Karl Wanko, Dietrich Waldmann, Maja Waldmann)

Solisten: Katharina Tschakert (Sopran), Betina Pichler (Alt), Herbert Gaar (Tenor), Reshad Shirzad, Karin Gramml (Englischhorn), Barbara Koller (Violine), Bernhard Bitterman (Trompete)

Korrepetition: Friederike Jungwirth

Orchester: Barbara Koller, Clemens Binder, Raphael Widmann, Julia Pichler (Violine 1); Maria Steinkogler, Nadja Adamowitsch, Magdalena Panagl, Franziska Popp (Violine 2); Irmgard Widmann, Marlene Tüchler (Bratsche); Helena Šimánková, Vera Panagl (Violoncello); Heinrich Werkl, Emilia Semper (Kontrabass); Peter Ranftl, Nina-Maria Wanek (Piccolo, Querflöte); Verena Dangl (Oboe); Karin Grammel (Englischhorn); Benedikt Hochleitner, Martin Kaburek (Klarinette); Stefan Weikertschläger (Bassklarinette); Katharina Merzdovnik, Michaela Hermann (Fagott); Marlene Weikertschläger (Kontrafagott); Bastian Allram (Tuba); Bernhard Bittermann, Stefan Hochstöger, Gerhard Nothmüller (Trompete); Thomas Führer, Claudia Pfeiffer, Polt Michael, Böhm Michael (Horn); Helmut Poeckl, Mader Markus, Kolm Christian (Posaune); Daniel Herzog, Mathias Nothmüller, Nicole Pfeiffer, Raphael Schuster, Sebastian Schleritzko (Schlagwerk)

Zum Werk

Im Oratorium »The Armed Man« geht es um ein höchst gegenwärtiges Thema – den Umgang des Menschen mit mit seiner Gewaltbereitschaft.

Karl Jenkins erläutert dazu: »Als ich mit der Komposition von ›The Armed Man‹ begann, trug sich die Tragödie im Kosovo zu. Täglich wurde ich an die Schrecknisse eines derartigen Konflikts erinnert und so widmete ich das Werk den Opfern des Kosovokrieges.« Aus diesem Grunde ist der Gesang eines Muezzins mit dem »Allahu Akbar«, einem Glaubensbekenntnis, ein Element in der Abfolge des Werkes. Auf diesen Gesang, mit dem die Muslime zum Gebet gerufen werden, folgt ein Teil der christlichen Messe, das Kyrie, das im katholischen und evangelischen Gottesdienst der Anrufung Gottes dient. Der Muezzin ist ein Gast in dieser Messe, in unserem Fall ein frommer junger Bursche, der als Kind aus Afghanistan vor den Taliban fliehen musste. Muslime und Christen mögen sich in der gemeinsamen Bitte um Frieden, vereinen, stellvertretend für alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion.

»The Armed Man« ist ein leicht zugängliches Werk, das bewusst traditionelle Mittel verwendet. Der Titel »L’Homme Armé«, bezieht sich auf ein altes Soldatenliedchen (geschrieben 1450-1463), das im Laufe der Musikgeschichte über 60 Weiterverarbeitungen in Mess-Vertonungen erfahren hat. Neben dem Zitat einer Renaissance-Messe von Palestrina verwendet der Komponist brasilianische Schlagzeugrhythmen ebenso wie eine an die Gregorianik angelehnte Einstimmigkeit.

Unter den 13 Nummern gibt es Stücke mit schwelgerischen romantischen Emotionen bis hin zu extremen Gefühlsausbrüchen, aber auch stille Stücke mit rezitativischem Sprechgesang mit geradezu atemloser Bewegungslosigkeit in den Vertonungen der indischen Mahàbhàrata (Nr. 9 »Torches«), -das unglaubliche Leid verbrennender Tiere schildernd,-und des japanischen Berichtes von Togi Sankichi (Nr. 8 »Angry Flames«) – ein Zeuge des Atombombenabwurfes auf Hiroshima. In »Hymn Before Action« (Nr. 6) strömt ein Hollywood-Klang durch die pathetischen Strophen Rudjard Kyplings. Der Autor des Dschungelbuches war zwar britischer Abstammung, zählte aber zu den ›Eingeborenen‹ Indiens.

Die Uraufführung in der Royal Albert Hall in London im Jahre 2001 geriet zu einem »Feuerwerk orchestraler und und menschlicher Stimmen und forderte nicht enden wollende Rufe der begeisterten Zustimmung heraus« (The Independent).

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