Zu Gast
Maturaball 2007

»The Rocky Horror Picture Show«- Dies war das Motto unseres Maturaballes und sorgte nicht nur wegen des bizarren und exzentrischen Inhaltes für viel Aufregung.
Als sich unsere beiden Klassen Ende des Schuljahres 2006/2007 für ein Thema entscheiden mussten, gab es viele Unstimmigkeiten. Man machte verschiedene Vorschläge, die meiner Meinung nach großes Potential aufwiesen, wie etwa »Märchen«, »Karibik« oder »Mittelalter«. Dennoch ergaben die Abstimmungen nie eine Mehrheit und so musste wohl oder übel ein neues Motto her. Es war unser Zeichenprofessor Franz Part, der uns auf die Idee der »Rocky Horror Picture Show« brachte. Das Thema wurde trotz großer Skepsis auserwählt und man machte sich bereits in den Sommerferien an die Arbeit, die Mitternachtseinlage zu planen.
Nach den Ferien befanden wir uns plötzlich in der achten Klasse und der Ball war nur noch wenige Wochen entfernt. Den ersten großen Brocken stellte das Bühnenbild dar. Wir entschieden uns quasi für das Symbol der »Rocky Horror Picture Show«: Die roten Lippen. Wir mussten alle zusammen helfen, um das riesige Bild so schnell wie möglich zu vollenden, aber dafür waren wir mit dem Ergebnis mehr als zufrieden- Sie würden das Highlight des Balles darstellen! Als nächstes wurden die Einladungen fotografiert, die sich als absoluter Knüller herausstellten. Hierbei möchte ich im Namen aller Schüler und Schülerinnen der achten Klassen ein herzliches Dankeschön an Stephanie Kainz aussprechen, die sich für die genialen Einladungen so sehr ins Zeug gelegt hat!
Die Turnprofessorin der Mädchen, Silvia Dörre, stellte uns sämtliche Turnstunden für die Proben der Mitternachtseinlage zur Verfügung. Ohne diese Unterstützung hätten wir es wohl nie so gut hinbekommen. Auch an dieser Stelle sei ein herzliches Dankeschön an eine Schülerin der 8A nämlich Angelika Brait ausgesprochen, die mit uns allen die Choreographie für die verschiedenen Tänze einstudiert hat!
Ums Tanzen ging es aber natürlich nicht nur in der Mitternachtseinlage. Wie jedes Jahr half uns eine sehr engagierte Frau, Professor Badura, beim Einstudieren der Polonaise. Mit viel Geduld erklärte sie uns immer wieder die verschiedenen Schritte, bis sie schließlich so gut saßen, dass wir uns am Ball nicht blamierten. Herzlichen Dank!
Als die letzte Woche vor dem Ball schließlich da war, brach bei uns die absolute Hektik aus. Es mussten Servietten gefaltet, Girlanden gemacht und sonstige Dekorationen organisiert werden. Als wir in den Stadtsaal durften, um zu dekorieren, wussten wir anfangs nicht, ob wir genug Material hatten. Aber die Befürchtung stellte sich als überflüssig heraus: Als wir fertig waren, sah der Saal wundervoll aus, absolut zum Thema passend und sehr gut durchdacht. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass alle Schüler und Schülerinnen stolz darauf waren.
Der Abend des Balls war, glaube ich, für die meisten von uns ziemlich surreal. Wir hatten alle sehr hart gearbeitet und dann war auf einmal das Eintanzen schon wieder vorbei. Die Mitternachtseinlage bescherte uns weit größere Kopfschmerzen. Wie würde sie bei den Leuten ankommen? Zu skandalös? Zu schockierend? Würden die Menschen, die den Film noch nie gesehen hatten, überhaupt etwas damit anfangen können? Kurz nach zwölf war es dann zu spät, um sich noch Sorgen zu machen- Alle Darsteller mussten auf die Bühne. Und ich muss sagen, auch wenn man von diesem Film keine Ahnung hat, war unsere Mitternachtseinlage sicher eine der besten, die es je gegeben hat…
Unsere Hauptattraktionen waren ohne Zweifel der exzentrische Wissenschaftler, Außerirdische und Transvestit DR FRANK- N- FURTER (dargestellt von Dominik Ergott), das von ihm erschaffene Objekt seiner Begierde ROCKY (dargestellt von Stefan Haslinger) und der Rock’n’roll- und Harley-Fan EDDIE (dargestellt von Herrn Professor Müller). Es gibt wohl nichts Besseres als einen jungen Mann in 17 Zentimeter hohen Plateau-Schuhen und Korsett, einen halb nackten, durchtrainierten Jüngling und einen irre tanzenden, mit einem Motorrad auftretenden Kerl, um die Mengen zu begeistern. Der Applaus war für uns alle eine Erleichterung und ein großes Lob.
Auch wenn es uns durchaus schwer fiel, den Ball nach diesem gelungenen Abend hinter uns zu lassen, denke ich, dass die meisten von uns doch wieder ganz froh waren, das Reich der verrückten Kultfiguren zu verlassen und in den normalen Schulalltag zurückzukehren. Ein Teil unseres Erlöses wird gespendet und wir müssen uns noch überlegen, was wir mit dem großen Bühnenbild anstellen sollen. (Passt schließlich in kein Zimmer!) Das ist so ziemlich alles, was uns von diesem Abend übrig geblieben ist.
Nun steht uns allerdings ein Ereignis von ganz anderer Bedeutung bevor- Unsere Matura. Und ich kann nur sagen, lang wird’s nicht mehr dauern, bis es soweit ist, because »TIME IS FLEETING…«
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