Unterwegs

»Roma nostra«. 6A- und 7C-Klasse in der Ewigen Stadt

Ingo König (6A) – 20.6.2004 – 3 Fotos – 587 Aufrufe

 

Vom 14. bis 18. Mai 2004 fuhren wir, 38 Schüler und Lehrer der 6A und der Lateingruppe der 7C, trotz aller vorangegangen Terrorwarnungen und den damit verbundenen Ängsten mancher Eltern nach Rom. Begleitet wurden wir von den Professoren Elisabeth Tschuden, Dietmar Hochfellner und Alfred Gut. Nach einer langen Fahrt (und Nacht) im Zug »Remus« erreichten wir schließlich die »ewige Stadt«. Kaum das Gepäck in dem von Koreanern geleiteten Hotel abgestellt, wurden wir schon zu einem Marsch durch das touristische Zentrum angetrieben. In getrennten Gruppen konnten wir die Trajansäule, das Kapitol, das Forum Romanum und das Kolosseum besichtigen. Obwohl vor dem Kolosseum ca. 300 Leute auf den Eintritt warteten, konnte uns Prof. Tschuden mit ihren geschickt-(kriminellen?) Methoden doch die Wartezeit auf 5-10 Minuten verkürzen. Vielleicht war es aber auch die Ermächtigung des Direktors.

Nach der Rückkehr ins Hotel und der freudigen Feststellung, dass wir uns in unmittelbarer Nähe zweier McDonalds-Filialen befanden, beschloss ein Teil der Gruppe, nochmals mit Prof. Tschuden die abendliche Stadt zu erkunden. Diese wenigen Mutigen wurden durch besonders fotogenes Licht und nicht zuletzt durch ein Eis bei Giolitti belohnt.

Am nächsten Tag mussten wir schon früh aufstehen. Viel zu früh. Wir fuhren mit dem 64er (Bus) Richtung St. Peter. Wer mit war, weiß was das bedeutet. Und man beginnt zu verstehen, warum Taschendiebe, sofern kein Gerald in der Nähe ist, in Rom leichtes Spiel haben.

Der Petersdom, die größte und wichtigste Kirche der Christenheit, war wiederum kein Hindernis für die Beglaubigung des Direktors, und so konnten wir nach einer kurzen Wartezeit den Weg zur Spitze antreten. Manche Personen erfuhren dabei von ihrer bis dato nicht vorhanden geglaubten Höhenangst, andere ließen sich nicht von der Heiligkeit des Ortes gefangen nehmen, sondern genossen »an gmiatlichen Tschick« in luftigen Höhen.

Nach erfolgreichem Abstieg und der Besichtigung des Inneren des Domes gelangten wir vorbei an den über tausend in der Schlange wartenden Touristen nach draußen. Dennoch war das nicht die letzte Kirche des Tages, so besichtigten wir noch St. Paul und anschließend die Cestiuspyramide und den protestantischen Friedhof (Grab von Goethes Sohn August). In das Hotel zurückgekehrt, gab es wiederum die Möglichkeit eines abendlichen Spaziergangs zum Trevibrunnen und zur belebten Piazza Navona.

Der nächste Tag war geprägt von den großen Zeugnissen des christlichen Glaubens wie Santa Maria Maggiore, San Giovanni in Laterano (Bischofskirche des Papstes) und der Kallixtuskatakomben. In letzteren kamen wir in den Genuss italienischer Interpretation deutscher Sprache: »Undedide Callistusse katakombenene sinde wunderbare Beispielene …«. Der Nachmittag bot außer spektakulären Verkehrsunfällen (Mensch gegen Maschine, wer ist wohl stärker?) auch noch die Besichtigung der kapitolinischen Museen.

Der Samstag war hauptsächlich vom herrschenden Wetter geprägt: Regen! Unser Versuch, in die Vatikanischen Museen zu gelangen, war vergeblich. Anscheinend waren angesichts des Wetters alle anderen Touristen auch auf diese letzte Alternative gekommen. So viele Japaner hat wohl keiner in der ganzen Gruppe jemals gesehen. Dieses so reisefreudige Volk wurde nur durch die Anzahl der Regenschirmverkäufer übertroffen. Diese scheinen schon wieder ein Volk für sich zu sein, das in Toleranz und Freundlichkeit in seinen Löchern lebt und nur bei Regenwetter in Scharen hervorkommt. Tolerant und freundlich, allerdings nur, wenn man kauft. Manche Mädchen blättern noch immer in ihren Wörterbüchern, was das ihnen nachgerufene »Bastardo« bedeutet.

Doch das Wetter brachte mit Sonnenschein am Nachmittag ein versöhnliches Ende unseres Romaufenthalts: Nach der Besichtigung des Nationalmuseums konnten wir noch kurz einen Abstecher zur Spanischen Treppe wagen und die tolle Atmosphäre genießen.

Letztlich fanden sich am Abend alle Gruppen am Bahnhof ein, und wir konnten die Heimreise antreten. Sämtliche Schüler kamen am Sonntag wieder wohlbehalten und um viele Eindrücke reicher im Wald­vier­tel an.

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