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Kreativarbeiten: Fabeln in der 7A
Die 7A beschäftigte sich im Lateinunterricht bei Mag. Brunner Verena in Gruppenarbeiten mit verschiedenen Fabeln (siehe unten: Texte in Übersetzung). Neben der Übersetzung und Interpretation hatten die Schüler/innen auch den Auftrag, die Fabeln kreativ zu verarbeiten. Dabei sind verschiedenste Meisterwerke entstanden: gehäkelte Fabeltiere, Tiere aus Holz, Comics oder KI-generierte Bilder.
Gerechte Aufteilung
Niemals gibt es ein treues Bündnis mit einem Mächtigen. Diese Geschichte bezeugt meine Behauptung. Eine Kuh, eine Ziege und ein Unrecht duldendes Schaf waren als Kameraden mit einem Löwen in den Schluchten. Als sie einen Hirsch mit großem Leib gefangen hatten, sagte der Löwe, als er die Beute geteilt hatte: »Ich nehme den ersten Teil, weil ich Löwe heiße. Den zweiten werdet ihr mir zugestehen, weil ich ein Gefährte bin. Weil ich kräftiger bin als ihr, gebührt mir der dritte Teil. Wenn jemand den vierteil Teil anfasst, wird er bestraft!« So nahm die Unverschämtheit allein die ganze Beute.
Vor Neid zerplatzt
Der Schwache geht zugrunde, während er den Starken nachahmen will. Einst erblickte ein Frosch auf einer Wiese ein Rind und blies wegen des Neides auf die Größe des Rindes seine runzlige Haut auf. Dann fragte er seine Söhne, ob er größer als das Rind sei. Jene sagten: »Nein«. Wieder spannte er die Haut mit größerer Anstrengung an und fragte auf ähnliche Weise, wer größer sei. Jene sagten: »Das Rind«. Der Frosch empörte sich, während er sich stärker aufblasen wollte, und lag schließlich mit zerfetztem Körper da.
Die verkaterte Maus (gekürzt)
Eine Maus fiel in ein Wein -oder Bierfass und konnte nicht mehr raus. Eine Katze hörte sie piepen und bot an sie zu retten unter der Bedingung, dass die Maus in Zukunft aus ihrem Mauseloch herauskommen würde, wenn die Katze sie rief. Die Maus schwor und wurde gerettet. Als die Katze eines Tages vor dem Mauseloch stand und die Maus rief, kam diese aber nicht heraus. Die wütende Katze fragte: »Hast du mir nicht geschworen?« Die Antwort der Maus war, sie sei zu dem Zeitpunkt betrunken gewesen.
Das Recht des Stärkeren
Ein Wolf und ein Lamm waren durstig zum selben Fluss gekommen. Der Wolf stand weiter oben, das Lamm weiter unten. Der fressgierige Wolf suchte nach einem Grund zu streiten und sagte: »War hast du mir das Wasser trüb gemacht?« Das Lamm antwortete: »Wie kann ich das machen, was du beklagst? Das Wasser fließt von dir zu mir!« Darauf sagte der Wolf: »Vor sechs Monaten hast du mich beschimpft!« Das Lamm antwortete: »Da war ich noch gar nicht auf der Welt!« Der Wolf sagte: »Dein Vater hat mich beschimpft!« und zerfleischte das Lamm zu Unrecht. Diese Fabel ist wegen solcher Menschen geschrieben worden, die mit vorgetäuschten Gründen Unschuldige unterdrücken.
Die stolze Krähe und der Pfau
Damit es nicht beliebt, sich mit fremdem Besitz zu rühmen und das Leben lieber mit seinem Äußeren zu verbringen, hat Aesop uns dieses Beispiel überliefert. Die von eitlem Stolz aufgeblasene Krähe hob die Federn auf, die dem Pfau heruntergefallen waren, und schmückte sich mit ihnen. Darauf verachtet sie die Ihren, und als sie sich unter die ansehnliche Schar der Pfauen mischt, entreißen jene dem unverschämten Vogel die Federn und verjagen ihn mit ihren Schnäbeln. Die übel zugerichtete Krähe begann traurig zur eigenen Art zurückzukehren, von der sie vertrieben und beschimpft wurde. Dann sagte eine von jenen, die sie vorher verachtet hatte: »Wenn du mit unserem Platz zufrieden gewesen wärst und du ertragen hättest, was die Natur dir gegeben hatte, hättest du weder jene Schande erfahren noch hättest du in deinem Unglück diese Zurückweisung erfahren.«
Die zwei Maulesel und die Räuber
Zwei Maultiere gingen mit Gepäck beladen einher: Der eine trug Körbe mit Geld, der andere Säcke, die mit viel Gerste angefüllt waren. Jener, reich durch seine Last, reckt den Nacken hoch und schüttelt am Halse sein helles Glöckchen. Sein Begleiter folgt ihm ruhig und sanften Schrittes. Plötzlich stürmen Räuber aus ihrem Hinterhalt heran, und im Gemetzel verwunden sie den Reichen mit dem Schwert: Sie rauben die Münzen, die billige Gerste vernachlässigen sie. Als darauf der Beraubte sein Unglück beweinte, sprach der andere: »Ich freilich freue mich, dass ich verachtet wurde; denn ich habe nichts verloren und bin auch nicht durch eine Wunde verletzt.« In dieser Darstellung ist die Armut der Menschen ohne Gefahr, große Reichtümer sind aber der Gefahr ausgesetzt.
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