Zu Gast
Pfarrer Josef Pichler zu Gast am Gymnasium Waidhofen
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Am Dienstag, 27. September 2005 kam Pfarrer Josef Pichler – Bruder des verstorbenen Waidhofner Stadtpfarrers Willi Pichler – zu einem Gastvortrag in unsere Schule. Er berichtete über seine Arbeit in der Mission in Ghana, wo er seit 1992 tätig ist.
Ghana, ein westafrikanisches Land, ca. 5000 km von Österreich entfernt, befindet sich in einer Aufbruchsstimmung, wie sie bei uns nach dem 2. Weltkrieg herrschte, so seine Schilderung von der Situation im Land. Noch immer sind die Spätfolgen der Militärdiktatur, die erst 1993 beendet wurde, zu spüren. Damals begann Pfarrer Josef Pichler seine Missionstätigkeit, und seither sind schon viele Hilfsprojekte in Angriff genommen worden.
Wie wichtig die Arbeit von Pfarrer Pichler ist, lässt sich erahnen, wenn man sich vor Augen hält, dass es dort für 100 000 Menschen keinen Arzt gibt und das nächste Krankenhaus 50 km (Sandstraße!) entfernt ist. Erst durch solche Fakten erkennt man, dass dieses an Bodenschätzen und Anbaugebieten reiche Land noch immer dringend Hilfe und finanzielle Unterstützung im sozialen und medizinischen Bereich benötigt.
Als Pfarrer Josef Pichler vor nunmehr zwei Jahren – nach einjähriger Unterbrechung – wieder nach Ghana zurückkehrte, war endlich der Anschluss »seiner« Missionsstation Ntronang in der Diözese Koforidua an das nationale Stromnetz erfolgt – ein wesentlicher Schritt für die Zukunft dieser Region. Nur so wird es möglich, die Bildung und Ausbildung der Jugend (Computerkenntnisse!), die so dringend für eine Bekämpfung der Armut in diesem Land notwendig ist, zu gewährleisten.
Unter dem Wirken von Pfarrer Pichler sind schon ein Waisenhaus für Kinder von an AIDS verstorbenen Eltern errichtet worden sowie die bereits erwähnte Missionsstation in Ntronang und verschiedene Kapellen in den Pfarrgemeinden. Mitfinanziert wurden diese Projekte von Spenden der Fastenaktion der Diözese Sankt Pölten sowie von verschiedenen Spendergruppen aus dem Waldviertel – hier besonders aus der Region um Traunstein, wo das Elternhaus von Pfarrer Pichler steht, und aus Zwettl.
Auch unsere Schule hat schon zur Unterstützung seiner Arbeit beigetragen. Die Gruppe der »Freunde Ghanas« hat mit großem Eifer im Schuljahr 2003/04 ihre Arbeit begonnen und durch diese Begegnung mit Pfarrer Pichler, der sich im August und September 2005 auf Heimaturlaub befand, neue Energie geschöpft. So wollen wir gemeinsam versuchen, zur besonders dringenden Problematik im Bereich der Prävention von AIDS (in dieser Region liegt die Infektionsrate bei 7,5%), für die Errichtung eines Bildungshauses in New Abirem (speziell für die Jugend) und für die Versorgung von AIDS-Waisen beizutragen. Dies wäre völlig im Sinne von Pfarrer Pichler, der sagte, wir sollten heute nicht mehr von einer »Dritten Welt« sprechen, sondern jeden Menschen als Teil der »einen Welt« sehen.
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