Unterwegs
Vivat Roma! Vivat lingua Latina!

Die Wege einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der 7A- und 7C- Klasse führten Ende Juni 2011 als Höhepunkt des Lateinunterrichts nach Rom, um die große Zahl an Schönheiten – von der Antike bis heute – zu besichtigen und die unvergleichliche Atmosphäre der italienischen Haupt- stadt zu genießen.
Gleich nach der Ankunft begann das reichhaltige Besichtigungsprogramm, das uns zur Spanischen Treppe, zu Goethes Lieblingscafé »El Greco«, zum Trevibrunnen, ins Pantheon und zu Santa Maria sopra Minerva führte. Das Innere und die Aussichtsterrasse der Engelsburg beeindruckten alle ebenso wie die Fronleichnamsprozession mit dem Papst bei Santa Maria Maggiore.
Früh begann der zweite Tag, galt es doch die Kuppel von Sankt Peter zu besteigen. Der Blick von dort oben über die ewige Stadt ließ den anstren- genden Aufstieg vergessen und faszinierte alle in ganz besonderer Weise. Danach blieb genügend Zeit, um die Peterskirche mit ihrer Vielzahl an Denkmälern und auch den deutschen Friedhof im Vatikan zu besichtigen. Am Nachmittag machten wir uns auf, um in die Domitillakatakomben hinabzusteigen. Herr Wendel, der als Spezialist für diese Art antiker Be- gräbnisstätten gilt, verstand es einmal mehr, durch seine außergewöhnliche Führung Leben und Sterben in frühchristlicher Zeit lebendig werden zu lassen. Einige Schüler/innen waren danach sogar noch an einer Fahrt auf den Gianicolohügel interessiert. Die Ausblicke vom Piazzale Garibaldi über die Stadt im abendlichen Sonnenschein belohnten alle für diese zusätzliche Strapaze.
Am Samstag stand eine Führung durch die Vatikanischen Gärten auf dem Programm, bei der das hügelige Gelände mit seiner südländischen Vege- tation ebenso erfreute wie die eindrucksvollen Bauten und die vielen un- terschiedlichen Perspektiven auf die Kuppel des Petersdoms. Nach einer kurzen Mittagspause galt es die Statuen des Vatikanischen Museums, die Stanzen Raffaels und die Sixtinische Kapelle zu bestaunen. Am Nachmittag begaben wir uns nach San Paolo fuori le Mura (St. Paul außerhalb der Mauern), der Patriachalkirche mit dem Sarkophag des Völkerapostels, den Papstbildern von Petrus bis Benedikt XVI und dem filigran gearbeiteten Kreuzgang. Unser Abendspaziergang war verbunden mit einem Rundgang durch die Kapitolinischen Museen, deren berühmteste Statuen (Kapitolin. Wölfin, Dornauszieher, Sterbender Gallier, Marc Aurel, Amor und Psyche, Kaiser- und Philosophenbüsten) im nächtlichen Ambiente eine ganz beson- dere Faszination ausstrahlten. Ebenso bot das beleuchtete Kolosseum ein tolles Fotomotiv.
Die antiken Unterhaltungsstätten Roms standen im Mittelpunkt des näch- sten Vormittags: Im Kolosseum zeigten sich alle äußerst beeindruckt von den gigantischen, über die Jahrtausende erhaltenen Gemäuern. Vorbei an den Resten des Circus Maximus ging es hinauf auf den Aventin, den südlichsten Hügel Roms, der nicht nur die überraschende Aussicht auf die Peterskuppel durch das Schlüsselloch des Malteserordens, sondern auch die alte Basili- ka Sta. Sabina und den Orangengarten bietet. Besonders großen Anklang fand am Nachmittag nach einem Spaziergang durch den großen Park die Führung mit der Kunsthistorikerin Margarethe Jäger durch die Sammlung der Galleria Borghese. Die Gemälde von Caravaggio und die großartigen Skulpturen Berninis werden für alle unvergessen bleiben.
Nach einem Rundgang über den Palatin mit seinen Palastruinen der römi- schen Kaiser und durch das Forum Romanum, das politische, religiöse und wirtschaftliche Zentrum des alten Rom, waren San Giovanni in Laterano und die Mosaike von Santa Prassede und Santa Maria Maggiore die nächsten christlichen Ziele. Danach gönnten wir uns einen erholsamen Badenachmit- tag am Tyrrhenischen Meer, den alle sehr genossen. Am späteren Abend spazierten wir am Tiber entlang von Trastevere bis zur Engelsburg. Am Dienstag wurde nach dem Besuch am Grab von Goethes Sohn am Cimi- terio accatolico (dem evangelischen Friedhof) Ostia antica, die alte Hafen- stadt, erkundet. Die Mosesstatue von Michelangelo und die Petrusketten in San Pietro in Vincoli schlossen am späten Nachmittag das Besichtigungspro- gramm dieses Tages ab.
Den letzten Tag unserer Exkursion nützten wir zur Besichtigung der Ara pacis (Friedensaltar des Kaisers Augustus), der Bilder von Caravaggio in San Luigi ai Francesi, des jüdischen Viertels und der Bocca della Verità (Mund der Wahrheit) in der Vorhalle der Kirche Santa Maria in Cosmedin. Den Nachmittag verbrachten wir im klimatisierten Palazzo Massimo alle Terme, einem Teil des römischen Nationalmuseums.
Durch die anhaltende Hitze war diese Romreise zwar extrem anstrengend, aber durch die große Disziplin und Begeisterung der Teilnehmer/innen äußerst interessant und bereichernd. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich – so wie jedes Jahr – die vielen Eissorten der Gelateria Giolitti, die leckeren Nudel- und Pizzagerichte bei »Pizzarito & Pastarito« und die Abendessen in den Trattorien von Trastevere.
Der Begleiterin auf dieser Reise, Frau Mag. Christine Ehrlich, sei für die angenehme Zusammenarbeit, ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit von Herzen gedankt! Erstmals entstand auf dieser Reise ein Film, der am Tag der offenen Tür viele Zuschauer erfreute und allen Reiseteilnehmern zum Kopieren zur Verfügung gestellt wurde. So bleibt zu hoffen, dass den Schülerinnen und Schülern die unterschiedlichen Eindrücke, die sie in Rom sammeln konnten, lange im Gedächtnis bleiben. Als Folge dieser Auslandsexkursion und gleichzeitig als kräftiges Lebenszeichen des Latein- unterrichts an unserer Schule kann sicherlich auch die außerordentlich hohe Anzahl an Lateinmaturantinnen und -maturanten in diesem Schuljahr gelten. Die Antike lebt – und wir mit ihr!
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