Personelles
Pensionierung von OStR Mag. Franz Schneider

Mit Ende des Schuljahres verabschiedet sich mit Dir.-Stv. OStR Mag. Franz Schneider eine Persönlichkeit und Instanz in den wohlverdienten Ruhestand, die wie wenige andere die Geschicke und Entwicklung unserer Schule positiv geprägt hat. Franz Schneider unterrichtete seit 1978 an unse- rer Schule Mathematik, Physik, Chemie und Informatik, bereitete Schüler auf Mathematik-Olympiaden vor und war auch Klassenvorstand. Diese Aufzählung wird seinem Wirken allerdings nicht einmal annähernd gerecht.
Franz Schneider ist ein Begeisterter der Mathematik und Physik. Schöne Mathematik, ihre oft überraschenden Zusammenhänge, ihre Eleganz, ihre geschichtlichen Entwicklungen – all dies spiegelte sich in Franz Schneiders mathematischem Tagesgeschäft wider. Nicht selten kam es auch vor, dass man ihn als Kollegen in der Lehrmittelsammlung für Physik antraf und er einen neuen, zumeist eleganten Weg gefunden hatte, einen physikalischen Zusammenhang sichtbar zu machen.
Franz Schneider ist jedoch auch – und das ist im Lehrerberuf noch ungleich wichtiger – ein Begeisternder seiner Fächer. Davon zeugen nicht zuletzt die vielen Schülerinnen und Schüler, die seine Wahlpflichtfächer besuchten, bei ihm maturierten und mit ihm als Betreuer Fachbereichs- und Vorwissen- schaftliche Arbeiten verfassten. Nicht von ungefähr kommt es daher, dass ihm eine Maturaklasse vor nicht allzu langer Zeit nicht den sprichwörtlichen, sondern einen tatsächlichen roten Teppich in der Schule ausrollte.
Franz Schneiders Zitat »In viele Klassen gehe ich selbst, nur in manche geht der Herr Professor Schneider.« zeigt, dass die menschliche Ebene zu jeder Zeit ein wichtiger Teil seines Unterrichts war. So hält Franz mit seinen ehemaligen Klassen zum Teil bereits über Jahrzehnte Kontakt, und Situationen wie die folgende sind die unausweichliche Konsequenz dieser menschlichen Ebene: In den letzten Wochen vor Schulschluss war Franz eines Vormittags im Schulgebäude nicht aufzufinden, weder von den Kollegen noch von seiner Frau Marianne. Was war passiert? Eine seiner ehemaligen Maturantinnen hatte ihr Mathematik-Studium erfolgreich abgeschlossen und ihn mit der gebundenen Diplomarbeit überrascht – für Franz Grund genug, die Schule für eine Freistunde lang Schule sein zu lassen und sich mit Freuden mit der frischgebackenen Frau Magister über Mathematik, Geometrie und die Welt zu unterhalten.
Franz Schneider übernahm 1981 die Administration unserer Schule und erlebte in dieser Position zahllose Neuerungen im Schulwesen mit. Von manchem blieb zwar das Kollegium, nicht aber er verschont. So veranlasste ihn etwa die Arbeit mit der Sokrates-Plattform zu täglichem Kopfschütteln, während er den jährlich wachsenden Verwaltungsaufwand zumindest zum Teil sportlich zu nehmen verstand (Franz entwickelte z.B. eine höchst ausgeklügelte Methode, um die geforderte Bestimmung der Gesamtfensterfläche unseres Schulgebäudes durchzuführen). Sein Zitat »Und das soll elektronische Datenverarbeitung sein?« trifft die verschiedenen aktuellen Verwaltungsprogramme, und zwar im doppelten Sinn.
Franz Schneider war in seiner Funktion als Administrator hochkompetent. Er war für Kolleginnen und Kollegen Ansprechpartner in rechtlichen wie organisatorischen Fragen und sorgte in unaufgeregter Weise mit Augenmaß und Hausverstand dafür, dass der Schulbetrieb seinen wohlorganisierten Gang nehmen konnte. Von ihm erstellte Planungen waren stets an der Sache orientiert und darüber hinaus zumeist schüler- und auch lehrerfreundlich. Die Optimierung seiner Planungen basierte nicht nur auf langjähriger Erfahrung, sondern auch auf viel Tüftelei.
Mit seiner Pensionierung wird nun der gewiefte Tüftler, erfahrene Experimentator, engagierte Mathematiklehrer und routinierte Fotograf sein Tätigkeitsfeld verlagern. Er wird noch mehr als jetzt enthusiastischer Opa, fleißiger Koch, passionierter Kunstgenießer, fachkundiger Weinexperte und staunender Reisender sein.
Lieber Franz! Das Kollegium und die Schulgemeinschaft werden deinen positiven Einfluss auf die Schule, deine Menschlichkeit, deinen Humor und deine gelegentlichen Schelmenstücke vermissen. Alles Gute für die Pension (in die du eigentlich so gar nicht zu passen scheinst), und vergiss nicht: Dein Nachfolger wartet auf die versprochene Ansichtskarte!
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