Unterwegs
Exkursion der 7. Klassen nach Mauthausen

Am 27. Januar 2023 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz durch die Rote Armee zum 78. Mal. An diesem Tag gedenken wir den Opfern des Nationalsozialismus, insbesondere des Holocausts. Zu diesem Anlass besuchten die 7. Klassen mit ihren Klassenvorständen Mag. Dr. Iris Haslinger und Mag. Stefan Steinmetz die KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Menschen aus ganz Europas wurden von den Nationalsozialisten ohne Prozess in Haft genommen, nur aufgrund ihrer Herkunft, politischen Einstellung oder mangelnden Integrität in das faschistische System des Dritten Reiches. Auf sie warteten in den Konzentrationslagern unmenschliche Bedingungen, denn für den Nationalsozialismus waren sie keine Menschen. Mauthausen war das größte Konzentrationslager auf heute österreichischem Boden. Dort waren von 1938 bis 1945 circa 200.000 Personen inhaftiert. Fast die Hälfte von ihnen verstarb.
Genaue Informationen über die Geschichte des Arbeits- und Vernichtungslagers und die Schicksale seiner Inhaftierten erhielten die Schüler und Schülerinnen, geteilt in zwei Gruppen, bei einer Führung über das Zehntel des ursprünglichen Lagergeländes, welches heute noch erhalten ist. Diese schaffte es, gemeinsam mit der sehr informativen Ausstellung, viel zu dem Wissen beizutragen, das notwendig ist, damit sich solche Verbrechen nicht mehr wiederholen, und viel mehr. So erfuhr man von den Qualen, die die unschuldigen Opfer durchleben mussten, aber auch, wie die Täter zu solchen wurden, oder die Zivilbevölkerung bewusst wegsah. Man konnte die Baracken sehen, in denen hunderte Menschen auf engstem Raum schliefen. Doch zum Schlafen blieb ohnehin wenig Zeit, denn alle Inhaftierten mussten im nahegelegenen Steinbruch schwerste Zwangsarbeit leisten – berühmt ist in diesem Zusammenhang auch die »Todesstiege« – eine Steintreppe, über die Insassen Steinblöcke schleppen mussten, ausschließlich aus Grausamkeit.
Trotz der dunklen Stimmung, die ein solcher Ort von sich gibt, sowie der wichtigen Informationen, kann man nur erahnen, welche Verbrechen sich hier ereignet haben. Von umso größerer Bedeutung war diese Exkursion, denn all unsere Aufklärung und Bildung nützt uns nichts, wenn wir unsere Vergangenheit nicht kennen, und wissen, wie faschistisches Gedankengut jede und jeden einzelnen radikalisieren kann und zu solchen unmenschlichen Taten führen kann. Gerade in Zeiten des Ukrainekriegs und wirtschaftlichen Missstandes ist dies zentral, da Rechtspopulismus heute salonfähiger ist denn je. Wie der Schriftsteller und Wissenschaftler Primo Levi, der das Konzentrationslager überlebte, es ausdrückte: »Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.«
In diesem Sinne war die Exkursion sehr wichtig und gehört zur grundlegenden Bildung des modernen, aufgeklärten Menschen. Sie hat geholfen, zu erinnern, vergessen zu verhindern, und die Gefahr des Faschismus und Rassismus auszudrücken.
Weiterführende Links
➛https://www.mauthausen-memorial.org
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