Unterwegs

Freud und Dunkel

Gabriele Bigl und Marlene Habiger (7BD) – 10.12.2014 – 26 Fotos – 558 Aufrufe

 

Voller Vorfreude auf einen interessanten sowie lehrreichen (und schulfreien :D) Tag traten die Schüler der 7BD und 7AC des BG/BRG Waid­ho­fen/ Thaya am 27.11.2014 am frühen Morgen, noch halb im Schlaf versunken, den 1 ½ stündigen Weg in die Hauptstadt Österreichs mittels Zug an.

Die Müdigkeit schlug schnell in Motivation um, nachdem die Gruppen gut am Franz-Josephs Bahnhof in Wien angekommen waren und mit einigen Wenigen, welche bereits am Vortag angereist waren, wieder vereint wurden. Während den Schülern und Schülerinnen der 7BD noch etwas Zeit zum Frühstücken vergönnt war, brachen die Schüler und Schülerinnen der 7AC in Begleitung von Hr. Prof. Frank direkt nach der Ankunft ins Viktor Frankl Museum auf.

Nach einem stärkenden Kaffee sowie sättigender Jause starteten auch die Schüler/innen der 7BD in Begleitung von Fr. Prof. Prohaska ihr Programm. Gemächlich begab sich der Trupp zur ehemaligen privaten Wohnung des weltweit bekannten Psychotherapeuten Sigmund Freud, welche mit Unterstützung seiner Tochter Anna Freud zum Museum umgestaltet worden war, wie die Schüler später in Erfahrung bringen konnten. Nach freundlichem Willkommen und ein paar informativen Worten zur erstmalig/einmalig im Freud Museum stattfindenden VANDAL- Ausstellung, wurde den Jugendlichen ein Einblick in Freuds »eigene vier Wände« sowie in sein anspruchsvolles Leben gewährt. Gefesselt von den Schilderungen der Führungsperson war es den Schülern im Nachhinein möglich, sich ein gutes Bild von dieser internationalen Berühmtheit zu machen. Von der Geburt des jüdischen Psychotherapeuten über die Kindheit, die Ausbildung, sowie die Familie und Freunde beziehungsweise spezielle Beziehungen, bis hin zur späteren Flucht vor den Nationalsozialisten und dem Tod war alles an Informationen vorhanden. Besonders interessierten Schülern war es natürlich auch möglich, Fragen zu stellen, welche zu vollster Zufriedenheit beantwortet wurden.

Letztendlich verließ die gesamte Gruppe voll mit neuen Eindrücken zufrieden das Museum, um sich anschließend dem nächsten Programmpunkt, dem Dialog im Dunkeln, zu widmen.
(Gabriele Bigl, 7AC)

Am 27. November 2014 besuchten die 7. Klassen in Wien einen interessanten Workshop, den »Dialog im Dunkeln«. Die Schüler und Schülerinnen wurden in kleinen Gruppen von einer blinden Person durch vollkommene Dunkelheit geführt. Als Hilfsmittel erhielt jeder Teilnehmer einen Blindenstock, damit man sich zumindest ansatzweise in das hürdenreiche Leben eines visuell beeinträchtigten Menschen hineinfühlen konnte.

Verschiedene Situationen wurden »nachgespielt«, wie zum Beispiel im Straßenverkehr, im Wald oder auf einer Bootsfahrt. Zu guter Letzt endete die Führung in einer Bar, wo man auch ein Getränk genießen konnte – in der Dunkelheit natürlich. Da man seinen Begleiter zu Beginn nicht im Hellen getroffen hatte, sondern erst im Dunkeln, spekulierte man wild drauf los, wie denn nun die Person, dessen Stimme allein einen durch die Dunkelheit geführt hatte, ausschauen würde. Es erforderte auch viel Mut und Vertrauen, einfach einer wildfremden Person zu folgen, wobei man nicht das Geringste erkennen konnte. Jedoch sind alle Schüler wohlbehalten und unverletzt wieder ins Helle getreten.

Anschließend gab es noch eine interessante und aufschlussreiche Fragestunde: Man erfuhr viele Dinge über den Alltag eines Blinden und sah kleine, aber sehr nützliche Hilfsmittel, die solchen Mitmenschen vieles erleichtern. Die Schüler waren während dieser Diskussion so beeindruckt, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Es wurde einem bewusst, wie glücklich man sich schätzen darf, dass man ohne Hürden seinen Alltag meistern kann und nicht vollständig von einem Stock – beziehungsweise seinem Hör- und Tastsinn – abhängig sein muss.
(Marlene Habiger, 7BD)

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