Zu Gast

Depression kann jeden treffen – ein Workshop im Wahl­pflicht­fach PPP

FI MMag. Jutta Prohaska – 28.5.2021 – 1 Foto – 483 Aufrufe

 

Am Donnerstag, 27.05.2021, gab es im Wahl­pflicht­fach PPP der 7. Klassen zum Thema »Psychische Erkrankungen« einen Workshop, welcher der oft unterschätzten und häufigsten Krankheitsform, der Depression gewidmet war.

Trotz des zu diesem Zeitpunkt bereits wieder mit vollständiger Schülerzahl stattfindenden Präsenzunter­richts musste dieser Workshop in einem online-Format als Teams-Besprechung stattfinden: Es waren zwar schulbezogene Veranstaltungen wieder möglich, jedoch durften keine Personen, die nicht dem direkten Schul- oder Unterstützungspersonal angehörten, das Schulgebäude betreten. Da Mag. (FH) Gabriele Koppensteiner und Petra Peter, die beiden Referentinnen, dem Team des PsychoSozialen Dienstes Zwettl angehören, und die zu erwarten gewesenen Witterungsbedingungen keinen Unter­richt im Freien zuließen, saßen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder – wie schon so oft in den Monaten davor – vor ihrem Bildschirm. Der Qualität der Veranstaltung schadete das jedoch nicht.

Zunächst hörten wir den Bericht eine persönlich Betroffenen, die sehr offen über die negativen Erfahrungen in ihrer Kindheit und die sich über Jahre daraus entwickelte Depression verbunden mit Angstzuständen sprach. Dank verschiedener, zum Teil lang dauernder Therapien und der Unterstützung ihrer Familie und Freunde, konnte sie trotz einiger Rückfälle zu einer jetzt sehr guten Lebensqualität, verbunden mit wirklicher Lebensfreude, finden.

Nach interessanten Fakten zum Thema – zB dass in Österreich ca. 400 000 Menschen an einer Depression leiden – folgten Informationen zu Symptomen, Formen und Verlauf dieser psychischen Erkrankung. Es wurde ein Blick auf die möglichen verschiedenen Ursachen, die alle letztlich zu einer Störung im Haushalt der Neurotransmitter im Gehirn führen, geworfen und über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gesprochen. Letztlich kam auch das Thema Suizid zur Sprache, das bei fast allen Erkrankten einen wesentlichen Teil ihrer Gedanken belegt – Suizid fordert in Österreich dreimal so viele Opfer im Jahr als es Verkehrstote gibt.

Zur Abwechslung gab es als nächsten Programmpunkt eine in virtuellen Gruppenräumen organisierte Gesprächsrunde zu dritt oder viert, in der mögliche Zusammenhänge zwischen der Corona-Pandemie, aber auch Unterstützungsmöglichkeiten für eventuell betroffene Freunde oder Bekannte überlegt werden sollten. Nach einer abschließenden Besprechung der Ergebnisse wurde von den Referentinnen noch auf verschiedene Ansprechstellen in unserem Bezirk, vor allem in Waid­ho­fen selbst, hingewiesen, die im Bedarfsfall Betroffenen oder ihren Angehörigen und Freunden mit Rat und Tat zur Seite stehen können.

Insgesamt war dieser Workshop sowohl äußerst informativ als auch sehr lebensnah. Er hat gerade in dieser durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie belasteten Zeit vermittelt, dass durch Aufmerksamkeit, Empathie und Verantwortungsgefühl in Kombination mit entsprechendem Wissen, als bedrückend erlebte Lebensphasen und mögliche, damit einhergehende Depressionen überwunden werden können. So wurden mögliche Wege zu neuer Lebensfreude aufgezeigt, die zweifelsfrei für jeden die Basis eines glücklichen Lebens bildet.

Navigation

Artikel-ID: 1283
➛Zum Artikelarchiv

Fächerzuordnung

Psychologie und Philosophie