Unterwegs

Von der Folterkammer bis zum mittelalterlichen Plumpsklo

Mag. Birgit Weisgram – 7.5.2019 – 37 Fotos – 622 Aufrufe

 

Am 12.04.2019, als Frühstart in die Osterferien, wurde den Schülerinnen und Schüler der Klassen 2A und 2C die Möglichkeit geboten, mit ihren Geschichtslehrern (Mag. Alexander Frank, Mag. Alexandra Breit und Mag. Birgit Weisgram) das Museum für Rechtsgeschichte und die Burg Rappottenstein zu besuchen. Da im Zuge des Lehrplanes der 2. Klassen intensiv über die mittelalterliche Epoche gelernt wird, passte diese praktische Exkursion als Veranschaulichung der gelernten Theorie des Unter­richts hervorragend.

Die Exkursion verlief in zwei Abschnitten. Zu Beginn besuchten wir gemeinsam das Museum für Rechtsgeschichte, wo die Schülerinnen und Schüler tiefere Einblicke erhielten in die mittelalterliche Rechtsprechung. So wurden sie von zwei sehr kompetenten Kulturvermittlern darüber aufgeklärt, wozu Folter diente, wie willkürlich die Rechtsprechung im Mittelalter war, welche Foltermethoden und Folterwerkzeuge es gab und beispielsweise auch über die Tatsache, dass die Todesstrafe in Österreich erst 1968 abgeschafft wurde. Die Schülerinnen und Schüler durften auch einige der Folterwerkzeuge anfassen, sowie auf einer Streckbank »probeliegen« oder euch einmal die Hände in die Löcher eines Prangers stecken. So war es ihnen auch möglich tiefere Einblicke in das dunkle Mittelalter zu erhalten. Nach dem Erwerb des Wissens über das Recht des Mittelalters, war es passend einen noch näheren Einblick in das Leben auf einer Burg zu erhalten.

Aus diesem Grund ging unsere Exkursion noch weiter auf die Burg Rappottenstein, dem zweiten Abschnitt. Auch dort wurden wir in zwei Gruppen durch die Räumlichkeiten der Burg geführt. So war schon zu Beginn sehr beeindruckend für die Schülerinnen und Schüler auf welch hohen Felsen die Burg erbaut wurde. Ebenso erstaunlich war, dass wir bevor wir die Räume der Burg betreten konnten, zuerst durch acht Tore gehen mussten. Als eine der ersten Räumlichkeiten durften die Kinder dann in der Burg das Kellerverließ besichtigen, wo Verbrecher ihr Dasein fristen mussten. Hier konnten sie schon mit bereits erworbenem Wissen aus Pöggstall glänzen. Obwohl die Burg derartig groß ist, war erstaunlich zu erfahren, dass lediglich zwischen 30-40 Leute auf der Burg lebten. Ebenso beeindruckend war, dass die Burg in ihrer 850jährigen Geschichte nie eingenommen wurde und auch, dass einige Mauerseiten bis zu 2 m dick sind. Ein großes Interesse galt auch dem Plumpsklo, welches sogar von außen schon zu sehen war, jedoch (zum Missfallen einiger Schüler) nicht mehr benutzbar ist.

So kann zusammengefasst werden, dass die Exkursion einen vertiefenden Einblick brachte in das mittelalterliche Leben und einige interessante und erstaunliche Fakten dazugelernt werden konnten. Bis auf die etwas kalten Temperaturen war die Exkursion ein Erfolg und hat allen Beteiligten großen Spaß bereitet.

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