Unterwegs

Unterwegs mit Hegel, da Vinci und Blumenberg

Larissa Binder (8A) und MMag. Jutta Prohaska – 9.2.2014 – 4 Fotos – 511 Aufrufe

 

Am Montag, dem 27. 1. 2014, durften meine Klassenkollegin Livia und ich mit unserer Psychologie und Philosophie Professorin Jutta Prohaska zum Landeswettbewerb der Philosophieolympiade nach Sankt Pöl­ten fahren, der zum ersten Mal in neuer Form durchgeführt wurde. Um 7:20 sollte unsere »Reise« beginnen, wir starteten aber erst um 7:30 Uhr, weil unsere Schulbusse witterungsbedingt etwas später angekommen waren.

Nachdem wir die Fachhochschule Sankt Pöl­ten erreicht und den entsprechenden Raum gefunden hatten, wo wir mit den Schüler/innen anderer Gymnasien zusammentrafen, bekamen wir eine kurze Einführung in das uns bevorstehende Programm und hatten dann vier Stunden Zeit, um einen philosophischen Essay zu einem von vier Zitaten – von Marx, da Vinci, Hegel oder Blumenberg – zu schreiben.

Nach getaner Arbeit gingen wir als geschlossene Gruppe zur Kantine der FH um dort unsere Mittagsmenü–Gutscheine einzulösen und ein Essen unserer Wahl zu genießen.

Nach ausgiebigem Essen und Plaudern machten wir uns also auf den Weg zu unserer Unterkunft, dem Bildungshaus Sankt Hippolyt, wo am Vormittag bereits ein Vortrag für unsere Professoren und Professorinnen abgehalten worden war. Dort angekommen und eingecheckt bezogen wir unsere Zimmer und hatten etwas Zeit um uns ›häuslich einzurichten‹, bevor wir in unserem Programm mit einem Workshop über Tierethik, und somit einer wirklich spannenden Diskussion innerhalb der Gruppe, fortfuhren.

Ab sechs Uhr stärkten wir uns bei einem Abendbuffet und danach wurde uns ab acht Uhr ein Kinobesuch im »Cinema Paradiso« ermöglicht. Die Gruppe teilte sich dort auf, um nach eigener Wahl den Film »The Wolf of Wall Street« oder »12 Years a Slave« zu sehen. Zurück aus dem Kino ließen wir uns erschöpft in unsere Betten fallen und konnten am nächsten Morgen sogar erfreulicherweise etwas ausschlafen, da das Frühstück erst um 8.30 begann. Die mit Spannung erwartete Siegerehrung dauerte von 10.00–11.30 Uhr. Es wurden einige (Dankes-)Reden gehalten und die Sieger des Wettbewerbs geehrt (siehe Bericht unten). Abschließend gab es bei lockerer Atmosphäre noch ein Gläschen Sekt, worauf die Verabschiedung und die Abreise folgten.

Meine Klassenkameradin und ich haben es leider nicht unter die Erstplatzierten geschafft, es war aber dennoch eine sehr schöne und lehrreiche Erfahrung, welche wir beide ganz sicherlich nicht vergessen werden. (Larissa Binder)

Bei der Siegerehrung sorgte ein Klassenorchester des BORG Sankt Pöl­ten für die musikalische Umrahmung und die Organisatoren dieser Veranstaltung, Mag. Bernhard Hölzl (BG Zwettl) und MMag. Rudolf Pölzer (Stiftsgymnasium Melk) brachten einen kurzen Überblick über die Philosophieolympiade in Österreich. Landesschulinspektor Dr. Friedrich Lošek betonte in seinen Worten, dass die Wertschätzung der Allgemeinbildenden Höheren Schulen in der Gesellschaft nicht das gewünschte und berechtigte Maß erreiche, wobei er einen Mangel an Eigenwerbung als einen wesentlichen Grund dafür ansprach. Gerade diese Veranstaltung zeige aber, so meinte er, dass die jungen Menschen in ihrem eigenständigen Denken gefordert und gefördert werden, eine vielfältige Bildung erhalten und zu kritischen und kritikfähigen Mitgliedern der Gesellschaft heranreifen. Diese Motivation hinter der Philosphiolympiade war auch ausschlaggebend dafür, dass der Rotary Club Nie­der­öster­reich diese Veranstaltung großzügig unterstützte und sowohl die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung der Schüler/innen übernahm, sowie Preisgelder und Buchpreise für die ersten Plätze zur Verfügung stellte. Dafür dankte LSI Dr. Friedrich Lošek den anwesenden Vertretern des Rotary Clubs herzlich.

Die ersten sechs Plätze wurden unter ihrem Decknamen – der eines berühmten Philosophen, den die Schüler/innen aus einer Liste selbst gewählt hatten – anmoderiert, indem einige wesentliche Gedanken ihres Essays dargelegt wurden. Der Siegeressay, der sich mit dem Zitat von Karl Marx: »Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.« (Thesen über Feuerbach, MEW 3, S. 7, 1845) auseinandersetzte, wurde in seiner Gesamtlänge vom Verfasser selbst – Emanuel Schneider vom Gym­na­sium Zwettl – vorgelesen.

Insgesamt waren dieser Wettbewerb und das gebotene Rahmenprogramm eine spannende und gelungene Veranstaltung, sowohl für die teilnehmenden Schüler/innen als auch für die betreuenden Lehrer/innen, die gleichzeitig die Jury bildeten. Mit vielen Eindrücken bereichert traten alle Beteiligten schließlich am Dienstag mittags die Heimreise an. (MMag. Jutta Prohaska)

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