Zu Gast

Zeitzeugen als Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte

Dir. Mag. Roland Senk – 10.11.2015 – 9 Fotos – 752 Aufrufe

 

»Dieser Vortrag war 1000mal besser als jede Doku im Fernsehen.« – So kommentierten die Schüler der 4. Klassen des Gym­na­siums Ingrid Portenschlagers Vortrag über das Schicksal ihres Vaters.

Am 3. November 2015 war es wieder so weit – die Schüler und Schülerinnen der 4. Klassen des BG/BRG Waid­ho­fen an der Thaya waren hautnah mit dem Thema Nationalsozialismus konfrontiert. Nachdem sie im Unter­richt auf diese Thematik vorbereitet worden waren, lauschten die jungen Menschen gespannt den beeindruckenden Schilderungen Ingrid Portenschlagers.

Diese Zeitzeugin der zweiten Generation erzählte über die Erlebnisse und Leiden ihres Vaters, der im KZ interniert war. Die unmenschliche Arbeitsbelastung, Dunkelhaft und andere entwürdigende Maßnahmen hinterließen im Verhalten dieses Mannes tiefe Spuren, er sprach jedoch nicht darüber. Unsere Schülerinnen und Schüler erlebten mit, wie diese Frau das »Geheimnis« ihres Vaters wahrnahm und seine traumatischen Erlebnisse entdeckte. Mit diesem Einzelschicksal konfrontiert, erhielten die jungen Menschen einen lebendigen Eindruck von der Unmenschlichkeit des faschistischen Regimes.

Nach diesen intensiven zwei Schulstunden wandten sich noch mehrere Schüler und Schülerinnen mit oft persönlichen Fragen und Erfahrungen aus der eigenen Familiengeschichte an Frau Portenschlager.

Ein Dank gebührt in diesem Zusammenhang dem Unter­richtsministerium, das vollständig die Kosten für dieses wichtige Zeitzeugenprojekt übernimmt. Wenn Schüler schreiben: »Sie haben uns sehr beeindruckt, wie Sie über die Vergangenheit Ihres Vaters sprechen konnten«, dann zeigt das sehr die Wirkung solcher Vorträge.

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Geschichte und politische Bildung